Die ersten Jahre 1979 bis 1999

Auszug aus der Festzeitung des FKB zum 20 jährigen Jubiläum 1999

Es gab auch Zirkus - im Kessel Buntes

Der Neustart

Dank der „Wiederbewirtschaftung“ der Gaststätte durch Familie Lademann war die Grundlage gegeben, einen Neustart zu wagen. Mit dem Kappenfest 1994 begann eine neue Faschingsrunde mit dem Rückblick auf die bisherigen Veranstaltungen, zehn an der Zahl waren es bereits. Ein Grund zum Feiern, auch deshalb, dass man sich wieder gefunden hatte und die Mitglieder des Elferrates auch nach der Wende wieder zur Stange hielten. Doch es hatte sich indes einiges geändert. Verwaltungstechnisch wie wirtschaftlich. Die finanzielle Unterstützung, wie zu DDR-Zeiten möglich, war und ist Geschichte. Was in den Programmen damals inhaltlich brisant war und fast nur unter dem „Deckmantel Karneval“ gesagt werden konnte, ist nun Alltag und keiner schert sich mehr, wenn die Politik auf die Schippe genommen wird. Wo einst der Saal fast überkochte vor Menschen, war es ruhig geworden.

Zwischen Neptunfest und Zwangspause

Dem Neptunfest, mit Meeresgott, Nixen und Seeräubern folgte ein Besuch im Märchenland und schließlich ging die ganze Meute gemeinsam mit dem Publikum auf dem Saal ins Bett. Männerballett und Klamauk wechselten mit Szenen ab, bei denen auch mal genauer zugehört werden sollte. Damit alle noch etwas dazulernen konnten, gab es mehrmals in den verschiedensten Programmen Privatunterricht, denn das Thema Schule/Schulzeit war so eine Art Bumerang, der immer wieder einmal auftauchte und zuschlug. Ob die alten Rittersleute oder der Sultan aus dem Orient, alle machten Bekanntschaft mit dem Berthelsdorfer Publikum und seinen Gästen aus dem Umland. Es hatte sich herumgesprochen, daß in Berthelsdorf etwas los war, zur fünften Jahreszeit. Oft reichten die Karten nicht  besser die Kapazität auf dem Saal war zu gering um allen Wünschen gerecht zu werden. Probleme in der Bewirtschaftung der Gaststätte wirkten sich auch auf die Veranstaltungen des Elferrates aus und mit „Pikantes aus dem Funk- und Fernsehland“ verabschiedete sich das närrische Treiben im Februar 1987 vorübergehend vom Saal, und der Elferrat ging in eine Zwangspause.

Was wäre ein Besuch im Märchenland ohne die Sieben Zwerge

Aufgemacht zur Reise in den Orient - der FKB zu seiner Hoch-Zeit vor der Wende

Die Olsen-Bande im Programm aus Film und Fernsehland

Auch vor halb gefüllten Saal

Die Berthelsdorfer Narrengilde gab aber auch bei halbgefülltem Saal nicht auf. „Es war und ist schwer, die Leute aus den Häusern zu locken, zumal nach dieser Pause“ erzählt Kulturclubchef Volker Eßbach, dem selbiges Problem auch bei anderen Veranstaltungen auf den Nägeln brennt. Mit ihrer „Reise um die Welt“ konnten sich die Berthelsdorfer Heißluftballonpiloten leider nicht ins Guinness-Buch eingetragen lassen, hinterließen aber bei dem Publikum ein Zeichen: Es geht weiter mit dem Karneval in Berthelsdorf! Bei den „Geschichten aus Großmutters Zeiten“ konnten die Gäste auf dem Saal unter anderem einem unglaublichen Arzt auf die Finger sehen und sogar eine Entbindung live erleben. Im letzten Jahr war Arthur der Engel mit seinem Gefolge zu Gast und gemeinsam mit Petrus und dem Teufel nahmen sie einige Berthelsdorfer Themen aufs Korn.

Neue Betreiber für den Stern, Familie Schneider bekam´s auch nicht in den Griff und noch schwer im Magen liegt allen das vergangene Kappenfest 99, den ersten Nachthemdenball in Berthelsdorf. Einige Nachtgewandträger zittern heute noch vor der Saalkälte, dessen Ursache jedoch nicht beim Karnevalsclub zu suchen war.

Das Thema Schule zog sich durch einige Veranstaltungen - doch die erste war die Beste!

Eine Ballonfahrt konnte dann schon nach der Wende mitgemacht werden. Erlebnisse aus Landungen rund um die Welt gab es auf dem Saal zu sehen.

Immer beliebt: Unser Kinderfasching! Jubel, Trubel, heiterkeit im voll gefüllten Saal!

Immer noch zur Stange haltend

Zu den damaligen Gründungsmitgliedern gehörend und heute immer noch aktiv sind zum Beispiel Achim Beier, Harry Lohse, Anke Mauersberger (Hensel), Wolfgang Seifert, Ottmar Reichel, Kerstin Fischer, Kathrin und Volker Eßbach, Regina und Jürgen Schreiber und auch Uwe Beier, der nach langer Abstinenz wegen Wohnungswechsel nun auch wieder ins Team gefunden hat. „Es macht mir so viel Spaß, endlich wieder bei den Narren einzusteigen, da stört mich auch die Entfernung zu meinem heutigen Wohnort nicht“, meint Witzbold Beier, der sein Talent im Faschingskostüm wieder voll zur Geltung bringt.

Nun (1998) gab es nur noch ein Thema:

Zwanzig Jahre Fasching in Berthelsdorf. Schon im Herbst 98 ging es straff in die Vorbereitung des großen Geburtstages. Dazu sollte es natürlich auch ein besonderes Highlight geben. Zum einen war das die erste Berthelsdorfer Funkengarde und zum anderen eine einheitliche Kleidung des Elferrates. Bei anderen Klubs längst auf der Tagesordnung und eben ganz normal, in Berthelsdorf gab es das noch nicht. In fast unzähligen Stunden schneiderten und nähten Frauen um Brigitte Freigang und Kathrin Eßbach die Kostüme für die Funken und dem gesamten Elferrat, die Mädchen der Funkengarde probten eisern ihrem ersten Tanz, unterstützt und angeleitet von Doreen Günther vom Karnevalsverein Dippoldiswalde. Sie legte damals auch für die Berthelsdorfer din Grundstein zum Gardetanz. Am 13. Februar war es soweit. Dank der Initiative des neuen Gaststättenteams um Theres Vogelgesang, die vorzeitig die Bewirtschaftung übernahm um das Fest sicherzustellen. Die erste Veranstaltung zu „20 Jahre Karneval in Berthelsdorf “ lief über die Bühne. Ein seit langem wieder einmal voll gefüllter Saal war wohl der beste Dank für die Mühen der wochenlangen Vorbereitung, denn zwanzig Jahre Fasching, das sind auch zwanzig Jahre ehrenamtliche Tätigkeit der Akteure und vieler, die hinter den Kulissen ihre Aufgaben erfüllen, nach der Arbeit, dem Studium, der Schule.

Erste Schritte unter erfahrener Anleitung durch Doreen Günther (Gardetanz im Karnevalsverein Dippoldiswalde) für unsere Funken auf dem Saal.